Munich 26–27 Nov 2025

BIM Koordination – so gelingt sie! Ein Erfolgsrezept…

BIM Koordination – so gelingt sie! Ein Erfolgsrezept...

Gastbeitrag der DICONOMY UG

Building Information Modeling (BIM)
BIM ist eine digital gestützte, partnerschaftliche Arbeitsmethode, die derzeit einen großen Durchbruch in Deutschland erlebt und sowohl Potentiale als auch Veränderungen mit sich bringt. Grundlage von BIM ist das Arbeiten mit digitalen Bauwerksmodellen, die mit weiteren Datenbanken verknüpft und ausgewertet werden können.
Sowohl private als auch öffentliche Bauherren fordern BIM zunehmend ein, versprechen sich dadurch eine höhere Kostensicherheit, Transparenz und Datenqualität zum Beispiel bei der Bewirtschaftung von Gebäuden.

Welche Bedeutung hat die interdisziplinäre Koordination bei BIM Projekten?
Eine Besonderheit bei BIM-Projekten sind die höheren Koordinations- und Abstimmungsleistungen, die durch die höhere Anzahl an Modelldaten gegenüber herkömmlichen Projekten erforderlich sind. Vor allem bevor die Planung auf die Baustelle gelangt, werden zahlreiche Abstimmungen wie die Schlitz- und Durchbruchplanung koordiniert.
Die interdisziplinäre Koordination wird bei BIM-Projekten BIM-Gesamtkoordination genannt.
Die BIM-Gesamtkoordination erfordert zum einen neue Dokumente wie BIM-Pflichten- und
BIM-Lastenhefte. Zum anderen werden an der Stelle auch neue Rollen und Verantwortlichkeiten festgelegt, die die genannten Abstimmungen übernehmen.
Wie bei herkömmlichen Projekten ist die interdisziplinäre Koordination sehr wichtig. Bei BIM-Projekten ist der Aufwand hierfür jedoch um einiges höher, da mögliche Hindernisse früher gelöst werden.

In 3 Schritten zur erfolgreichen BIM-Gesamtkoordination

1.Festlegung vor Projektbeginn
Der Zeitpunkt, die Zyklen, notwendige Daten werden in Lasten- und Pflichtenheften festgelegt.

2.Koordination im BIM-Projekt
Die Koordination umfasst die folgenden Schritte

  • Abfrage der Modelle und Integration der Modelle zu einem Koordinationsmodell
  • Prüfung der Modelle auf Fehler wie Kollisionen
  • Zuweisung von Aufgaben bei Fehlern
  • Nachfassen bei weiterhin offenen Fehlern

3.Dokumentation der Koordinationsschritte
Die gesamte Koordination wird dokumentiert und kann nachfolgend als Nachweis genutzt oderausgewertet werden.

Die Qualitätsprüfung der Modelle ist ein integraler Bestandteil der Koordination.


Bild: Vor allem bei technischen Anlagen ist der Koordinations- und Wartungsbedarf hoch. BIM kann diese Bereiche sehr wirkungsvoll unterstützen.

Diese Koordinationsaufgaben und Rollen sind im BIM-Projekt entscheidend
An der Koordination sind grundsätzlich alle Projektbeteiligten in unterschiedlichem Maße verantwortlich. Die interdisziplinäre Koordination wie oben beschrieben, ist jedoch zunächst die primäre Aufgabe des BIM-Gesamtkoordinators (ausführendes Projektteam). Aber auch der BIM-Manager spielt hierbei eine wichtige Rolle (Bauherrnvertretung).

Der BIM-Gesamtkoordinator übernimmt die Verantwortung für die Erreichung der vorgegebenen BIM-Ziele und die Einhaltung aller BIM-Richtlinien durch das beauftrage Projektteam
Dabei sind die Aufgaben vor Projektbeginn zu definieren (z.B. Wer modelliert was?) und die Maßnahmen zur Einhaltung im Projektverlauf zu planen.
Im BIM-Projekt werden die Modellintegration und Koordination durch ihn maßgeblich durchgeführt. Dabei werden die Modelle zusammengesetzt und beispielsweise auf geometrische Konflikte überprüft. Um Kollisionen zwischen den Modellen rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen, ist eine enge Absprache zwischen den verschiedenen Planern notwendig.
Der BIM-Gesamtkoordinator leitet das Projektteam in Absprache mit dem Gesamtprojektleiter aus BIM-Sicht an und stimmt sich mit dem BIM-Manager des Bauherrn ab.
Mehr über den BIM-Koordinator.

Der BIM-Manager ist vor allem für die anforderungskonforme Vorbereitung, Steuerung, Sicherung der BIM-Arbeitsweise aus Sicht des Bauherrn verantwortlich.
Um das erfolgreich zu bewerkstelligen erstellt er BIM-Lasten- und Pflichtenhefte, die durch den BIM-Gesamtkoordinator weiter abgestimmt und federführend umgesetzt werden.
Er vertritt die BIM-Interessen des Bauherrn gegenüber der Ausführungsebene (z.B. Planern), beantwortet Anfragen und informiert den Bauherrn zum aktuellen Status der Datenqualität. Zudem sichert er die Übergabeprozesse vom Projektteam zum Bauherrn.
So verfügt der BIM-Manager über ein großes Portfolio an Methoden und Tools, um die BIM-Qualität im Projekt zu sichern. Dazu gehören On-Boarding-Workshops, die Abfrage von Prüfreports, die Durchführung von Sicherungsprozesse wie Kollisionsprüfung oder die Teilnahme an Koordinationsmeetings des BIM-Gesamtkoordinators.
Der erste Kontakt auf der Anwendungsebene ist der BIM-Gesamtkoordinator.
Mehr über den BIM-Manger.

Darum sind BIM-Koordinator und BIM-Manager wichtig
Viele Unternehmen sind bestrebt BIM-Projekte abzuwickeln. Alternativ können gewünschte Potentiale des Bauherrn wie eine fehlerfreie Koordination nicht erreicht werden. Ohne BIM Kompetenzen ist das Unternehmen so nicht wettbewerbsfähig.
Der BIM-Gesamtkoordinator und BIM-Manager sind Schlüsselfunktionen in einem Projekt.
So sind der Bedarf und die Nachfrage nach Ihnen groß.
Gleichzeitig tun sich die Unternehmen schwer, Ihre Mitarbeiter entsprechend auszubilden.
Doch gibt es hier Orientierungspunkte?

Diese Kenntnisse sollten BIM Manager und BIM Koordinator haben
Zunächst sind die notwendigen Schulungsinhalte von Bedeutung. Hier bildet ein BIM-Grundkurs generell die Grundlage. Diese Ausbildung umfasst ein oder auch zwei Tage und hat die thematische Orientierung zum Ziel. Nach diesem Kurs kennen Sie die wichtigsten Begriffe und können weitere Schritt zielgerichtet aufnehmen. Falls Sie sich ohne Kurs zertifizieren lassen und einen Kompetenznachweis erzielen wollen, so können Sie das z.B. über die DIN Certco nach den aktuellen Normen jederzeit tun.

Um BIM-Projekt abwickeln zu können reicht dieser Kurs allerdings noch nicht. Weitere Inhalte sind für die Koordination pauschal nicht so einfach festzulegen. Grundsätzlich handelt es sich bei der Koordination um Personen, die Softwareskills und weitere methodische Kompetenzen besitzen. Dazu gehören unter anderem

  • CDE und Koordination
  • Modellierung und Datenanforderungen
  • BIM-Einführung im Unternehmen
  • Prozesse / Lean Construction
  • Recht und BIM
  • Lebenszyklus
  • CAFM und BIM

Die ganzheitliche Ausbildung „BIM Professional“ der DIN-Akademie unterstützt diese Rollen zielgerichtet. Grundlage bildet hier vor allem die internationale Norm ISO 19650.

Trotz erster Richtlinien ist die Suche nach dem richtigen Kurs nicht einfach. Das Angebot ist sehr intransparent und die Abschlüsse verwirrend. Je nach Bedarf sind die Inhalte teils individuell zu gestalten. So kann es Unterschiede je nach Gewerk oder Unternehmensgröße geben.
Hilfe bei der Auswahl der richtigen BIM-Weiterbildung erhalten Sie in diesem Artikel.

Welche BIM-Software wird für die BIM-Koordination genutzt?
Unter die Kategorie Koordinationssoftware fallen diverse Softwareanwendungen an, die mehrere Modelle wie die des Architekten und des TGA-Planers zu einem Modell zusammenführen und auswerten können. Hier sind zum Beispiel Visualisierungen zu Koordinationszwecken sowie für Qualitätskontrollen des Modells möglich.
Es ist denkbar, dass das alles durch eine Software durchgeführt wird. Meistens erfolgt das jedoch durch zwei oder mehr Softwareprodukte, die den Koordinationsprozess unterstützen.
Zentral ist vor allem eine Common-Data-Environment Software (CDE; in Deutsch „Gemeinsame Datenumgebung“). Dieses System übernimmt das Einlesen von zahlreichen Formaten und die zentrale Datenspeicherung.
Eine weitere, wichtige Funktion ist die Prüfung der Modelle auf Richtigkeit entsprechend den
BIM-Pflichten- und Lastenheften im Projekt, was durch die CDE oder mit separaten Model-Checking-Tools ausgeführt wird.
Wurden bei Prüfungen Mängel im Modell gefunden, so kommt eine andere Funktionalität zum Zug, die bei CDE-Tools häufig integriert ist. Und zwar sind die Mängel bzw. Aufgaben zu verwalten und zu verfolgen. Diese Funktion wird modellbasiertes Aufgabenverwaltung oder Issue Management genannt. Dazu gehört ein Nachrichtenaustausch mit BCF (Building-Collaboration-Format) oder mit vergleichbaren Funktionen. Dabei werden die Änderungsaufträge zwischen der CDE und Modellierungssoftware gesendet.
Über die Auswertung der laufenden Aufträge wird transparent ersichtlich, wo das derzeit Projekt steht und welches Team noch Handlungsbedarf hat. Das Projektteam und der Bauherr profitieren davon.
Hier finden Sie eine Auswahl diverser BIM-Software.

Fazit: Der Blick auf die Besonderheiten der BIM-Projekte, ein schrittweises Vorgehen in der Koordination, ein kompetent ausgebildeter BIM-Manager und Gesamtkoordinator sowie eine clever gewählte Softwarelösung sind das Erfolgsrezept für Ihre BIM Koordination.

Die DICONOMY UG wünscht Ihnen viel Erfolg mit BIM und unterstützt Sie gerne hier bei Ihren Entscheidungen.