Die Vorteile der BIM-Planungsmethode sind inzwischen weitgehend bekannt. Mehr noch: Bei öffentlich ausgeschriebenen Infrastrukturprojekten und auch bei großen internationalen Bauvorhaben ist Building Information Modeling zum festen Standard geworden.
Weniger geläufig ist, dass die positiven Aspekte von BIM – effiziente Prozesse, Kosteneinsparung, Fehlervermeidung – noch um einen zusätzlichen Baustein erweitert werden können: cloudbasiertes Arbeiten. Wenn BIM-Gebäudemodelle auf der Cloud gespeichert sind, verläuft die Zusammenarbeit der Gewerke noch reibungsloser. Ganz einfach, weil jeder autorisierte Nutzer per Internet auf die Datenplattform zugreifen kann.
Unter dem Namen BIM 360 bietet das Softwareunternehmen Autodesk eine Lösung zur kollaborativen Steuerung und Bearbeitung von Bauprojekten aller Art. Die beteiligten Planungsexperten arbeiten nicht mehr an isolierten Rechnern oder Netzwerken, sondern auf einer gemeinsamen Cloud-Plattform. Über Ländergrenzen hinweg und zu jeder Tages- und Nachtzeit. Der Austausch von Daten über verschiedene Schnittstellen entfällt damit ebenso wie die Vorhaltung kostspieliger Hardware-Systeme. Im Prinzip können sogar über Smartphone oder Tablet wichtige Informationen ausgetauscht werden. Wenn es sein muss, sogar nachts um elf, bevor in New York Büroschluss ist. Noch viel wichtiger als die Zeit- und Ortsunabhängigkeit ist aber die Möglichkeit zur unbegrenzten interdisziplinären Zusammenarbeit. Ob interne Mitarbeiter, externe Partnerfirmen oder länderübergreifende Planungsteams – sie alle können in Echtzeit und ohne Informationsverlust miteinander in Kontakt treten.
Fallbeispiel: Pflegezentrum Kalksburg in Wien
BIM 360 Lösungen werden seit Jahren erfolgreich eingesetzt, haben sich also in der Praxis bewährt. Namhafte Planungsbüros setzen die Lösung ein, darunter zum Beispiel die ArchOffice Zweiquadrat ZT GmbH aus Wien. Es handelt sich um einen innovativen und erfolgreichen Generalplaner aus Österreich im Bereich Gesundheitswesen und Klinikarchitektur. Geschäftsführer Prof. DI Clemens Resch beschäftigt sich schon seit langem mit digitalen Planungsmethoden. Bei seiner Lehrtätigkeit als Professor für Bautechnik am Camillo Sitte Bautechnikum in Wien nutzt er BIM 360 Design und BIM 360 Docs ganz selbstverständlich für die Projektarbeit mit seinen Studierenden.
Am Beispiel eines konkreten Projekts von ArchOffice Zweiquadrat lässt sich die cloudbasierte Arbeitsweise am besten nachvollziehen. Das Büro stand vor der Aufgabe, eine etablierte Pflegeeinrichtung an modernste architektonische Standards anzupassen. Die Planung umfasste sowohl einen Teilabriss als auch einen Neubau und die Renovierung von Bestandsgebäuden. Damit der Pflegebetrieb aufrechterhalten werden konnte, gliederte man das Vorhaben in zwei Bauabschnitte. Allein das erforderte eine Planungskomplexität, die ohne Building Information Modeling schwer zu bewältigen gewesen wäre. Wie bei allen Projekten plante ArchOffice Zweiquadrat auch dieses auf Basis eines Revit 3D-Modells. Nicht nur die Neubauten, sondern auch der Altbaubestand wurden in das Modell mit aufgenommen, sodass immer die Gesamtwirkung bewertet werden konnte. Durch den Einsatz von BIM 360 war es allen Beteiligten möglich, das Modell zu jeder Zeit und an jedem Ort am Browser zu betrachten und weiterzubearbeiten. Die einfache Zugänglichkeit des 3D-Modells auf der Autodesk-Cloud führte zu einer deutlich verbesserten Zusammenarbeit der Gewerke. Jeder autorisierte Nutzer konnte auf die neueste Version zugreifen und Änderungen verfolgen.
Auch bei der Bauherren-Präsentation sorgte die gemeinsame Nutzung der Datenplattform für mehr Komfort, weil das Modell problemlos auf dem Browser beliebiger Endgeräte gezeigt werden konnte. Für die mehrdimensionale Darstellung musste zudem kein Film produziert und geschnitten werden, wie das früher der Fall war. Mag. Robert Oberndorfer, Geschäftsführer der CS Caritas Socialis, war von den Möglichkeiten begeistert: „Als Auftraggeber hatten wir jederzeit Zugang zum Gebäudemodell und konnten die Planungsfortschritte auf unseren Rechnern im Büro verfolgen. Wir konnten Milestones in der Entwicklung des Projektes unsererseits freigeben oder mit nachvollziehbaren Aufgaben und Korrekturen versehen wieder an die Planer zurückschicken.“
Doch nicht nur in der visuellen Präsentation hatte die Cloudlösung Vorteile. Sie fungierte gleichzeitig auch als Administrationstool: Der Baustein BIM 360 Docs machte es möglich, Teams zu definieren, Termine und Milestones festzulegen und die Daten in einer klaren Ordnerstruktur zu verwalten. Das Ticketing System wurde in der internen Zusammenarbeit dafür eingesetzt, Änderungen, Verbesserungen, Aufgaben und ähnliches mit Deadlines und Bestätigungen übersichtlich darzustellen. Die Lösung BIM 360 sorgte also auf mehreren Ebenen für eine termin- und budgetgerechte Fertigstellung des Bauprojekts.
„Die eng verzahnte Zusammenarbeit von Bauherr, Generalplaner und allen Gewerken war in dieser Form nur mit BIM 360 möglich.“ – Prof. DI Clemens Resch, Geschäftsführer ArchOffice Zweiquadrat ZT GmbH
Auf einen Blick:
- Zugriff auf BIM Modelle über Cloud
- Bearbeitung zu jeder Zeit an jedem Ort
- Kollaboration in Echtzeit
- Enge Abstimmung aller Gewerke
- Versionenverlauf und klare Ordnerstruktur
- Höchste Transparenz für alle Beteiligten
- Schnellere Entscheidungsfindung
Autodesk BIM360 und Flavour Kommunikation GmbH für das BIM Magazin 2019